Landmänner backen Vanillekipferl

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Vanillekipferl aus Männerhand (Rezept siehe unten): Willstätts Schultes Marco Steffens (rechts) will zwar nicht selbst mit Hand anlegen, aber seinen „gesamtgemeindlichen Aushängeschildern“, den Willstätter Landmännern, einheitliche Backschürzen mitfinanzieren.

Willstätter Landmänner backen Vanillekipferl und andere Weihnachtsplätzchen
Alle Jahre wieder zieht es die Kerls aus Willstätt in die Backstube von Rüdiger Benz, werfen die Knetmaschine an, stäuben mit Mehl, pudern mit Zucker und heizen den Ofen ein. Es ist kurz vor Weihnachte, und die Willstätter Landmänner wollen ihre Frauen und Kinder mit traditionellen Wiihnachtsbreedle beglücken. Bereits zum fünften Mal treffen sie sich zum Backen. Um der weiblichen Übermacht am Backblech Paroli zu bieten, wie sie sagen. Ob es zehn oder elf Sorten der Breedle gibt, darüber sind sie sich uneins, und einigen sich kurzerhand auf „halb elf“ - falls ebbes schief geht. Mit 32 Kilo Kleingebäck rechnen sie, die Backstube verlassen zu können. Einen Teil spenden sie der Bürgerstiftung Willstätt, der Rest ist Eigenbedarf.

Männer stoßen in Frauen-Domäne vor
Weil es landauf, landab nur Landfrauen gibt, haben es die Landmänner zu lokaler Berühmtheit gebracht. Rundfunk, Magazine und auch das Fernsehen haben schon bei ihnen vorbei geschaut. Nun könnte der gesamtgemeindliche Zusammenschluss sogar zum Markenzeichen von Willstätt werden werden - rechtzeitig zum Jubiläum des erfolgten Zusammenschluss der Ortsteile im Zuge der Gemeindereform vor 40 Jahren. Dafür will Bürgermeister Marco Steffens eigens ein paar einheitliche Backschürzen springen lassen - natürlich mit aufgedrucktem Willstätt-Logo. Damit können die Männer als „gelebte Gesamtgemeinde“, wie es der Schultes formuliert, auf dem zu erwartenden Fest backenderweise in Erscheinung treten.

32 Kilo Kleingebäck bringen die Kerls zustande
Auch die anderen Unternehmungen der Willstätter Landmänner drehen sich auffallend oft ums leibliche Wohl, ob Fleischwurst-Seminar, Essigverkostung oder das allfrühjährliche Saukopfessen. Stolz sind die Mannsbilder, dass aus jedem Ortsteil mindestens einer dabei ist – selbst einen Elsässer haben sie in ihren Reihen aufgenommen. Ebenso stolz sind sie darauf, dass sie allein auf weiter Flur sind: „Unseres Wissens gibt es nirgendwo andere Landmänner“, so Roland Göppert. „Und wenn, dann haben sie es uns nachgemacht.“ Inzwischen hat es der Landfrauen-Gegenentwurf zur lokalen Berühmtheit gebracht, selbst das Fernsehen hat schon angefragt, ob man die backenden Landmänner mal auf Zelluloid bannen dürfe. Im letzten Jahr haben sie mit 32 Kilo Kleingebäck die Backstube verlassen, auch diesmal wird der Ertrag hoch ähnlich sein. Einen Teil spenden sie der Bürgerstiftung Willstätt, der Rest ist Eigenbedarf.

Einheitliche Küchenschürzen als Erkennungszeichen
Der Bürgermeister ist so begeistert von den gemeinschaftlich backenden Gemeindemitgliedern aus allen Ortsteilen, dass er spontan verkündet, einheitliche Backschürzen sponsern zu wollen – natürlich mit aufgedrucktem Willstätt-Logo. Damit könnten die Landmänner zu einem Willstätter Markenzeichen avancieren. Das nächste Jahr bietet der Gemeinde einen veritablen Grund, sich selbst zu feiern: 40 Jahre ist dann der im Zuge der Gemeindereform erfolgte Zusammenschluss der Ortsteile her. Damit können die Männer als „gelebte Gesamtgemeinde“, wie es der Schultes formuliert, könnten sie auf dem zu erwartenden Fest backenderweise in Erscheinung treten.
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Vanillekipferl (nach Landmänner Art)

Für ca. 60 Stück:
200 g weiche Butter

200 g uderzucker
3 Pck. Bourbon-Vanillezucker
1 Ei (Gr. S)
180 g Mehl
200 g gemahlene Mandeln
1 EL abger. Bio-Zitronenschale
50 g Zucker

Zubereitung:

Butter, 75 g Puderzucker und 2 Pck. Vanillezucker cremig rühren. Ei, Mehl, Mandeln, Zitronenschale und eventuell etwas kaltes Wasser kurz unterrühren. Den Teig zu Rollen mit ca. 4 cm Durchesser formen. Die Teigrollen ca. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Den Backofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad) vorheizen. Die Teigrollen in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden, daraus mit den Händen Hörnchen à ca. 5 cm Länge formen. Auf mit Backpapier belegten Backblechen ca. 12 Minuten zarbraun backen und aus dem Ofen nehmen. Den restlichen Vanillezucker mit dem Zucker und dem restlichen Puderzucker mischen. Die Vanillekipferln noch heiß in der Zuckermischung wenden und auskühlen lassen.

Extra-Tipp: Die gebackenen Vanillekipferl sind sehr mürbe. Deshalb die Plätzchen vorsichtig im Zucker wälzen, damit sie nicht zerbrechen. Den Zucker zum Wälzen können Sie nach Belieben variieren: Mischen Sie etwas Lebkuchengewürz, gemahlenen Zimt, Koriander oder zerstoßener Kardamom unter die Zuckermischung. Die Plätzchen verlaufen während des Backens leicht, die Hörnchen deshalb mit Abstand zueinander auf die Backbleche legen. Die Vanillekipferln am besten in einer Dose zwischen Lagen von Pergament- oder Backpapier legen.

 

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