Archive für den Monat: Februar 2015

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Nicht Fleisch, sondern Fisch: Evi Bäders bunte Hühnerschar hat gut gackern: Die Mädels freuen sich, heute geht's der Lachsforelle an den Kragen. Wie es sich für gute Katholiken gehört, ist freitags Fisch angesagt. Aber ich kann euch, lieben Lesern, nur eins sagen: Das folgende Rezept zergeht auch an allen anderen Tagen auf der Zunge.

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Fotostudio Miko

Habt Ihr übrigens gewußt, dass es zur Entstehung dieses Gerichts verschiedene Legenden gibt? Eine davon ist, dass auf diese Weise die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn (daher auch der Name Maultasche) in der Fastenzeit das Fleisch vor dem lieben Herrgott verstecken wollten, was im Volksmund zum Beinamen Herrgottsbscheißerle führte. Leicht abgewandelt erzählt man sich, dass es Protestanten waren, die der ursprünglich nur mit Kräutern und Spinat gefüllten Teigtasche heimlich Fleisch beifügten. Hierzu passt die Tradition in schwäbischen Familien, dass „Maultaschen in der Brühe“ das typische Gericht am Gründonnerstag sind. Die ohnehin reichlich hergestellten Maultaschen gibt es dann am nachfolgenden Karfreitag in einer der möglichen anderen Zubereitungsarten.
Also, ihr Mädels, haltet lieber mal die Flügel flach. Sonst werdet ihr doch noch von der Eva aus der Maultaschen-Manufaktur verwurschtelt. Der liebe Herrgott sieht halt nicht immer alles - besonders wenn es so gut schmeckt.

Maultaschen mit Lachsforellen-Spinat-Füllung
Für 4 Portionen
⋅  350 g Lachsforellenfilet ⋅ 100 g Spinat ⋅ 1 Schalotte ⋅ 4 EL Butter ⋅  abgeriebene Schale und Saft einer Bio-Zitrone ⋅ 2 EL Schmand ⋅ Salz, Pfeffer ⋅ 1 Eigelb
.Zubereitung
Das Forellenfilet abbrausen, trocken tupfen. 250 g grob würfeln. Spinat putzen, waschen
und klein schneiden. Schalotte abziehen, fein hacken, in 1 EL heißer Butter andünsten. Fischrwürfel, Spinat zugeben, andünsten, Flüssigkeit verdampfen lassen.
Zitronenschale, 1 EL Saft zufügen. Abkühlen lassen. Schmand unterrühren, salzen,
pfeffern, pürieren. Mit Zitronensaft abschmecken. Rest Fisch fein würfeln. Mit
Eigelb behutsam unterrühren. Nudelteig auf bemehlter Arbeitsfläche zu einem
dünnen Rechteck ausrollen. In kleine Rechtecke teilen. Von der Füllung je etwas
auf eine Hälfte eines Rechtecks geben, andere Teighälfte darüberschlagen. Ränder erst leicht andrücken, damit Luft entweichen kann, dann fest. In reichlich kochendes Salzwasser geben, bei schwacher Hitze 5-7 Minuten gar ziehen lassen. Mit einem
Schaumlöffel herausheben gut abtropfen lassen. Maultaschen in der übrigen heißen
Butter unter Wenden kurz anbraten

3 Kommentare

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Studio Miko

So - langer Vortext, kurzer Sinn: Wie bereits im vorherigen Post angekündigt, kommt hier das erste Rezept aus Evi Bäders Sammlung. Etwas Deftiges - bei dem Sauwetter kann man das ja wohl vertragen. Daher geht es los mit Maultaschen gefüllt mit Entenbrust - ein Gaumenorgasmus, sag ich Euch.
Halt! Bevor Ihr in die Küche stürmt, gibt's erstmal Basiswissen. Denn ohne Nudelteig, da keine Taschen.
Die  gute Evi hat natürlich verraten, was ein leckerer Maultaschenteig so braucht. Wem das aber zuviel Arbeit macht, kann auch gerne einen vom Bäcker seines Vertrauens produzierten verwenden. "Der schmeckt genauso gut", sagt die Fachfrau von der MaMa-Manufaktur.
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Grundrezept für den Nudelteig
Für 4 Portionen
⋅ 200 g Mehl ⋅ 100 g Hartweizengrieß ⋅ 3 Eier ⋅ 1 Prise Salz ⋅ etwas ÖI oder Wasser
Zubereitung
Mehl und Grieß in einer Rührschüssel mischen eine Mulde hineindrücken Eier und Salz hineingeben. Mit etwas Mehl vom Rand verrühren. Nach und nach weiteres Mehl über den zunächst noch flüssigen Teig verteilen, einarbeiten.
10-15 Minuten kneten, bis der Teig glatt und fest ist, dabei je nach Konsistenz etwas Öl oder Wasser zufügen. Zur Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und ca. 60 Minuten kühlen.
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Wie der Teig weiter verarbeitet wird, habe ich ausführlich im vorigen Post erklärt. Aber jetzt geht's in die Vollen.

Maultaschen mit Entenbrust
Für 4 Portionen
⋅  1 Entenbrust (ca. 330 g ) ⋅  1 Bund Petersilie ⋅ 60 g Porree ⋅ 3 EL Olivenöl ⋅ 100 g geräucherte Entenbrust (fein gewürfelt) ⋅ 1 getrocknete Feige (gehackt) ⋅ Salz, Pfeffer ⋅ abgeriebene Schale einer halben Bio-Orange 1-2 EL Portwein ⋅ 1 Ei ⋅ 2 Scheiben Toast  (entrindet und fein gewürfelt)
Zubereitung
Die Entenbrusthaut entfernen .Fleisch abbrausen, trocken tupfen, würfeln. Petersilie abbrausen, trocken schütteln. Porree putzen, waschen, klein schneiden. Alles durch einen Fleischwolf drehen. In 1 EL heißemÖ l andünsten, die Flüssigkeit verdampfen lassen. Geräucherte Ente, Feige unterheben. Salzen, pfeffern, mit Orangenschale,
Portwein verfeinern. Abkühlen lassen. Ei, Toast untermengen. Nudelteig auf bemehlter Arbeitsfläche zum dünnen Rechteck ausrollen. In kleine Rechtecke schneiden Von der Füllung je etwas auf eine Hälfte eines Rechtecks geben, andere Teighälfte darüberschlagen. Ränder erst leicht andrücken, damit Luft entweichen kann, dann fest. In reichlich kochendes Salzwasser geben, bei schwacher Hitze 5-7 Minuten gar ziehen lassen. Mit einem Schaumlöffel herausheben, gut abtropfen lassen. Maultaschen in Rest Öl auf beiden Seiten goldbraun anbraten. Als Beilage passt hervorragend Kartoffelsalat nach schwäbischer Art dazu.