Das schneckt uns

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Eine Schnecke ist das Wappenzeichen des Slow Foods, um den Aspekt des langsamen Genießens zu unterstreichen.

„Menschen durch Genuss und Essen zusammenbringen“, lautet die Maxime von Carlo Petrini. Der 65-jährige Italiener gilt heute als Gründervater der Slow Food Bewegung. Geborgen wurde er 1949 in Bra im Piemont, dem Feinschmecker-Paradies Italiens. Bra war schon in den 70er-Jahren eine Hochburg unangepasster Aktivisten, die sich um Carlo Petrini scharten. Dieser gründete bereits in den 1970ern einen freien, unabhängigen Radiosender und geriet in Konflikt mit dem Gesetz.
Später verschreckte Petrini die etablierten Parteien, auch die Kommunisten mit einer lokalen, linken Alternative. Dann jedoch wandte er sich von der Politik ab und propagierte lieber gesundes Essen und guten Wein. Was als eine Empfehlungsliste für Weine in der Beilage der Zeitschrift "Il Manifesto" begann, weitete sich zu einer Bewegung aus. Vor allem als in Rom 1986 der erste Mc Donalds eröffnete und sich im gleichen Jahr der Weinpanscherskandal auch auf Italien ausweitete, entstand in Italien ein Bedürfnis nach besserem, gesunden Essen. Petrini appellierte an eine Rückbesinnung auf die gastronomischen Traditionen und setzte sich für die Aufrechterhaltung von gutem Essen, kulinarischem Genuss und einem angemessenen Lebenstempo ein. Er fand schnell eine Vielzahl von Anhänger, so dass bereits 1989 der Slow-Food-Verein international wurde.
Wie es dem charismatischen Italiener gelang, aus Bra heraus mit seiner Anti-Fast-Food-Bewegung den erdumspannenden Burgern und ihrem Gefolge Widerstand zu leisten, erzählte die „Slow Food Story“, die das Kommunale Kino (Koki) am Freitag zeigte. Allerdings nicht wie üblich im Kinsaal. Karin Kramer, Winfried Thein und Christine Müh, die Organisatoren der Film-Reihe „Natur & Bäuerliches Leben“, wollten den Kino-Genuss mit einem kulinarischen Genuss im Biergarten des „Goldenen Ankers“ kombinieren. Schließlich lag es nahe, eine gute Küche mit einem guten Film zu verbinden, dachten sich die Verantwortlichen. Allerdings machte das Wetter ihnen einen Strich durch die Rechnung. Und so landeten schließlich alle Zuschauer im evangelischen Gemeindehaus in Dillweißenstein. Wegen des raschen Ortwechsels eher schlicht gehaltene Tischdekoration entschuldige sich Q-Print-Geschäftsführerin Ute Hötzer bei den Gästen. Dem Zuspruch des eilig aufgebauten Büffets tat dies allerdings keinen Abbruch.
Schließlich angenehm gesättigt schmeckte der Film des Regisseurs Stefano Sardo umso besser. Sardo, ebenfalls ein Sohn aus Bra, portraitierte Petrini und seine Bewegung liebevoll mit viel Archivmaterial, Musik und Zeitkolorit. So unternahm der Regisseur eine filmische Zeitreise in ein Italien sympathischer Querköpfe und Lebenskünstler, für die der traditionelle Respekt vor guter Küche zu einer Lebensphilosophie geworden ist. Auf dieser Exkursion kristallisierten sich zwei Dinge heraus, die wirklich wichtig sind im Leben: „Das Essen und die Liebe", wie Petrini sagt.

Ein Gedanke zu “Das schneckt uns

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